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SPEKTRUM+PALETTE+RAUM

SPEKTRUM + PALETTE + RAUM

künstlerische Einzelkunstwerke und Gesamtkonzeptionen für Wand und Raum

 

Konzeption und Realisation Bild/ Wand/ Raum

+ Tafel- und Wandmalerei, Wandgestaltung

+ Aquarell, Acryl, Öl, Mixed Media, Mineralfarben, Seccomalerei

+ Zeichnung, Buchillustration, Kalligrafie, Kunstkarten, Kalender, Jahreslosungen

+ Kirchenraumgestaltung, Malerei und Objekt, Kunst und Kirche

+ Kapellengestaltung, Malerei und Objekt

+ Glasgestaltung in der Architektur

+ Raumfarbfassung und Innenarchitektonische Planung

+ Kunst am Bau

+ Paramentik, Antependien, Messgewänder

+ Liturgische Objekte, Prinzipalien, Orgelprospektgestaltung, Glockenzier

+ Rekonstruktion, Historische Maltechniken, Denkmalpflege

+ Bildhauerei, Relief, Objekt

+ Entwurf, Modellbau und digitale Visualisierung

+ Ausstellungen, Rauminstallationen

 

 

Die Sehnsucht nach dem Schönen- Harmonie und künstlerische Innovation.

Einblicke in das gestalterische Wirken von Eberhard Münch.

 

Kunst hat für Eberhard Münch sehr viel mit Sinnlichkeit zu tun. Er antwortet auf dieses drängende Bedürfnis der Menschen, das aus seiner Sicht ein Zeichen der Zeit ist, mit dem taktvollen Spiel expressiver Farben und den vielfältigsten Materialien, seien es Glas, Holz. Metall, Licht oder Farbe. Selbst die Paramentik bezieht er mit ein, um in der Feier der Liturgie den Kontakt zu Gott versinnlichen. Er versteht sich nicht als „Provokateur Gottes“. Seine Provokation ist die Provokokation des Schönen in Kontrast zu einem Alltag, der oft der Farbigkeit entbehrt. Er instrumentalisiert nicht. Weder seine Kunst, noch seine Auftraggeber. Sein Anspruch als Künstler, als Maler ist es, über die Dinge „jenseits der Welt“ mit den Gemeinden vor Ort ins Gespräch zu kommen, dem Empfinden der Menschen durch Farbe, Form und entsprechendes Material Ausdruck zu geben. In diesem Sinne ist seine Rolle am ehesten die eines Geburtshelfers, der das veräußerlicht, was im Laufe der Zeit überwuchert ist, was an Farbe, Glanz und Struktur verloren hat. Sein Blick ist realistisch, denn er weiß als Künstler um die Notwendigkeit, das sich Generation um Generation einen Kirchenraum neu aneignet. Aber auch der Raum hat seine eigene Sprache, die Münch bewusst „Seele“ nennt. Der Künstler ist aus seiner Sicht der „Kommunikator“, der Vermittler zwischen Raum und Mensch, weil jeder Raum, so auch der Kirchenraum, eine dynamische, keine statische Größe ist. Er ist historisches Spiegelbild und etwas Gewordenes. Wandlung und Veränderung sind nicht nur die Wesensmerkmale von Kirche als Gemeinschaft. Es sind zugleich die Kennzeichen der bergenden Hülle dieser Gemeinschaft. Oft sieht er sich vor eine schwierige Aufgabe gestellt, in einer, wie er sagt, „Generation der Aufräumer“. Dieser muss in überzeugter Achtung vor dem Heiligen einen strukturlos gewordenen Kirchenraum profilieren, sagt er, um eine neue, homogene Struktur in der Gesamtkonzeption eines Kirchenraumes herbeizuführen. Er weiß, dass man ihm den Vorwurf der Gefälligkeit seiner Kunst machen kann. Aber Briefe seiner Auftraggeber ermutigen ihn: „Wir wollen etwas Schönes in unserer Kirche“. Ist diese Sehnsucht nach dem Schönen nicht legitim? Und: Ist das Schöne zugleich gefällig und der „Wohnzimmerkultur“ verdächtig? Liegt nicht auch im Schönen eine innovative Kraft, welche die Gewöhnung des wiederkehrenden Alltags durchbricht? Es ist seine Überzeugung, dass Kirche Heimat geben muss. Nur deswegen ist Kirche auch Communio im Geiste eines Gottes, der das vollendete Schöne ist. Seine Kunst will zur Meditation der christlichen Botschaft führen, vom äußeren zum inneren Auge, das hinter den Farben, hinter der Materie eine große spirituelle Kraft sieht, die lebensbestimmend und lebensverändernd ist. Auch wenn Münch in seinem Schaffen in einer eindeutigen Abkehr vom Naturalistischen und einer Hinwendung zur künstlerischen Abstraktion steht, löst er diese Spannung nicht auf. Dieser rote Faden, der sein künstlerisches Wirken über Jahre hinweg durchzieht, ist beeindruckend, und verbindet sogar Welten, die auf den ersten Blick nicht kompatibel sind, profane wie sakrale Farbtupfer seiner künstlerischen Biografie. Münch ́s Schaffen zeichnet eine wohltuende Offenheit aus, die nicht vereinnahmt: Wer eines seiner Werke kennt, darf sich von den anderen überraschen lassen. Auch wenn er im Grundsatz seinem Stil treu bleibt, dürfte seine künstlerische Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen sein. Dafür ist er viel zu innovativ und von einer schöpferischen Unruhe getrieben, die ein wenig an das bekannte Augustinus‐ Zitat erinnert: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Dir.“ Und der Genießer seiner Kunst spürt, dass seine schöpferischen Impulse in einer tiefen Spiritualität wurzeln, die sich lebensbejahend in Farben der Freude und der Hoffnung äußern, ohne das Dunkel des Lebens auszublenden. Eine wohltuende, weil authentische Balance, die es ermöglicht, das eigene Leben in Beziehung mit dem in seinen Kunstwerken Vergegenwärtigten zu halten. Münch ist ein Künstler, der sich nicht vereindeutigen lässt. Das ist seine Art von Provokation.

Er ist ein künstlerischer Grenzgänger, der mit seiner Kunst die religiösen Bezüge, die Spiritualität des modernen Menschen veräußerlicht, der im Vergleich zum mittelalterlichen Menschen ein Stück ‐religiöse – Heimat verloren hat. Seine Kunst ergründet die Seele des Raumes und erschließt neue Kraftquellen.

Markus Stutzenberger

 

 

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